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   ___  12.03.2012  ____________________________________________________________________________________________________________________

   Wir haben den WIBF-Titel in Belgien verloren. Das sind die Fakten und das könnten man auch einfach so stehen lassen.
   Aber trotzdem habe ich etwas mehr dazu zu sagen. Wir wussten, dass es schwer wird, den Kampf im Ausland zu gewinnen.
   Trotzdem haben wir die Herausforderung angenommen und hatten eine hervorragende Vorbereitung. Wir bekamen von vielen
   Freunden Unterstützung beim Sparring, allen voran von Dominik Junge, unserem Coach und Cutman. Viele der Sparrings hat
   er organisiert. Auch Tyson Gray vom KSC, Angelo Gallina aus Basel und Claudia + Sven Schemmer vom Fightclub Freiburg.
   Elena und Vlad Brazhnik vom Shorin/Honau waren bei jedem Sparring dabei!

   Also optimal vorbereitet und guten Mutes fuhr unser Team nach Belgien mit dem Ziel unseren Titel zu verteidigen.
   Wir fuhren in einem 7Sitzer, der uns freundlicher Weise von der Autovermietung Hertz in Offenburg umsonst zur Verfügung ge-
   stellt wurde. Wir hatten also eine sehr entspannte Reise.

   Das Wiegen am Vorabend des Kampfes war wie immer. Viel Lärm um nichts, ist wohl das Selbstverständlichste dass die Kämpfer
   das erforderte Gewicht bringen. Was mich an dem Abend nachdentlich stimmte: Der einzig deutsche Kampfrichter kam nach
   dem Wiegen zu mir und sagte "Wir sollten nicht allzu enttäuscht sein, wenn wir verlieren". Was soll das denn?!?

   Am Kampfabend waren wir um ca. 19 h in der Halle. Als man uns in unsere Kabine führte, wollte ich das Ganze zunächst nicht
   glauben. Wir mussten über einen Parkplatz in eine andere Halle, um in unsere Kabine zu kommen. Ich habe gleich Lucia's
   Betreuerin Aleksa Knebel beauftragt, nach zusehen ob unsere Gegnerin auch in dieser Halle ist. Natürlich nicht. Wir hatten eine
   schöne große Kabine. Zudem lief aus einem Lautsprecher in der Decke Musik. Worüber wir uns zunächst freuten, was aber im Laufe
   des Abends zunehmend zu einer Belastung führte. Auch auf mehrfache Bitte die Musik abzustellen, lief die Musik weiter, und sie
   lief sehr lange weiter.
   Inzwischen war auch der 30er Bus aus Offenburg angekommen, mit vielen Freunden und Fans, die sich den langen Weg
   gemacht haben, um Lucia beim wichtigsten Kampf ihrere Karriere zu unterstützen. Bevor wir mit den Vorbereitungen begannen
   machten Lucia und ich uns auf den langen Weg in die Halle, um unsere treuen Freunde zu begrüssen. Die Stimmung bei ihnen
   war sehr gut, genau so wie auch in der ganzen Halle. Ca. 2.500 Belgier hatten sich eingefunden, um ihre Lokalmatadoren zu
   unterstützen.

   Nachdem Dominik mit dem Veranstalter eine fixe Uhrzeit, nämlich 23 h für den Hauptkampf verabredet hatte, machten wir
   unseren Zeitplan. Dominik legte Lucia das Tape an (ca. 21:30), der Supervisor der WIBF kam mit dem Ringfrichter um das
   Tape abzuzeichnen. Gerade, als ich angefangen hatte Lucia aufzuwärmen, kam das Dreamteam (Supervisor + Ringrichter)
    wieder, um die Handschuhe abzuzeichnen (ca. 22:30h). Fast beläufig, erwähnte der Ringrichter, dass der Kampf sich um
    1/2 bis 1 Stunde nach hinten verschiebt. Also wieder relaxen. soweit das Möglich ist bei permanent laufender und inzwischen
    tödlich nervender Musik. Der Supervisor verlies unsere Kabine mit folgenden Worten an Lucia gerichtet: "Also dann bis nach-
    her. Musst aber keine Angst haben, ich punkte nicht mit... Würde mir sehr schwer fallen". Nochmal die Frage: Was soll das !?!

    Kommen wir zum Kampf, aber nicht so schnell. Erst nach einer unwesentlich Zeitverzögerung von 1,5 Stunden lief Lucia, nass
    geschwitzt, Nachts um 1 h über einen dunklen, kalten Parkplatz um ihren WM-Titel zu verteidigen.
    Lucia und ihre Gegnerin lieferten sich einen verbissenen Kampf, wobei Persoon wohl die aktivere Boxerin war, aber die klaren
    Wirkungstreffer waren bei Lucia. Das habe ich wärend des Kampfes so gesehen und auch anschliessend auf dem Video.
    Dann kam die Situation in der 5. Runde: Lucia kassierte einen Wirkungstreffer und verschanzte sich hinter ihrer Doppeldeckung.
    Da stand sie sicher und stabil und trotzdem sah sich der Ringrichter genötigt, den Kampf abzubrechen. Wen wollte er schützen?
    Meine Meinung: Den Veranstalter. Der Kampf stand zu diesem Zeitpunkt auf der Kippe und wer weiss wie der Kampf nach
    diesem Kraftakt von Persoon weiter gelaufen wäre.
    Es war bis dahin aus meiner Sicht der beste Kampf von Lucia. Sie hat super gekämpft und technisch absolut perfekt! Eine wahre
    Weltmeisterin!

    Das war der Ablauf des WM-Kampfes und es soll auf keinen Fall eine Ausrede sein. Bis auf die Schilderung des Kampfes,
    den ich natürlich aus der Trainer-Brille sehe, sind alles andere Fakten. Und jeder darf sich seine eigene Meinung dazu bilden.

     Noch einen Hinweis an alle Ringrichter: Die Doppeldeckung ist ein legitimes Stilmittel im Boxen.
 

     Zum Schluß: Ein großes Dankeschön an alle, die uns bei den Vorbereitungen zum Kampf und beim Kampf so toll unterstützt
     haben. Ein besonderer Dank an unseren Freund und Sponsor Thomas Klaus, der uns von Beginn an mit Ausrüstung von
     www.profightshop.de und Nahrungsergänzung von www.explode-sports.de unterstützt, Danke Tom!                                

 

    

 

    

   

 

 


  
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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